Suchen und Wissen – Die lokale Suche

Wer sucht will was wissen oder sich vergewissern, sonst würde er nicht suchen. Im Kampf der Suchmaschinen geht es im weitesten Sinne meist darum wer dem Suchenden die beste Antwort auf seine Anfrage liefert. Die sogenannte Relevanz. Viele behaupten nun, dass ein großer Teil dieser Relevanz mit Hilfe der lokalen Suche erschlagen werden kann, denn man geht davon aus, dass wenn zum Beispiel der Benutzer nach einem Autohaus sucht, er eines in seiner Umgebung meint und nicht ein Autohaus in 600km Entfernung. Das trifft sicher auch auf die meisten, jedoch nicht auf alle Anfragen dieser Art zu. Um diese Art der Relevanz zu erzeugen, kommt man demzufolge nicht an der Lokalisierung der auszugebenden Ergebnisse vorbei. Jetzt macht es natürlich wenig Sinn eine private Homepage per Geokoordinaten anhand des Serverstandortes zu lokalisieren – vielmehr bedarf es einer Kombination aus Inhalt + Adresse.
Wenn der gefundene Inhalt einer eindeutigen Adresse zugeordnet werden kann, ist man in der Lage lokale Ergebnisse zu präsentieren. Mal abgesehen von Meta Tags wie ICMB oder geo.position ist man auf eine Adresse angewiesen. In Deutschland hat man ja Glück, dass viele Seite über ein Impressum verfügen und man sich diesem zur Lokalisierung bedienen könnte. Wie das datenschutzrechtlich ausschaut, lass ich mal offen. Bei Gewerbetreibenden ist es dagegen schon einfacher, da diese ja gefunden werden wollen. Stellt sich für die Suchmaschinen die Frage, wer hat den umfangreichsten und best-gepflegtesten Adressebestand? Zu dieser Frage gibt es unterschiedliche Antworten:

  • Behörden – Durch Pflichtmeldungen und Zwangsbestimmungen sind die Behörden die beste Datenquelle in Sachen Adressen, der Nachteil ist meist die Bürokratie (Datenschutz), mangelnde Kooperationsbereitschaft, Unbestechlichkeit und der fehlende Weitblick für die Gesellschaft + gepaart mit der Erhöhung der Tabaksteuer
  • Adressverlage – Deren Job ist es eine möglichst umfangreiche Datenbank mit Firmenadressen für zahlende Kunden zur Verfügung zu stellen. Ideal wenn man daran denkt, dass der Schlüssel der lokalen Suche in „Inhalt+Adresse“ liegt.
  • Branchenbücher – An sich bestehen die Branchenbücher aus Adressen der Adressverlage und Adresssammler + zusätzliche Informationen die durch Aquise, Aktionen oder schlicht der Reichweite. Dies bedeutet, dass man in einem Branchenbuch Adressen finden kann, die man bei einem Adressverlag nicht findet. Auch ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass in spezialisierten Branchenbüchern die Infos zur Adresse wesentlich detaillierter aufbereitet sind.
  • Adressendaten aus einer intelligenten Auswertung gespiderter Daten – Ansich hat die Suchmaschine die meisten Adressen bereits im Index. Die Kunst liegt nur oder nun darin, dass die Suchmaschinen diese Adressen so strukturieren müssen, damit diese verarbeitet werden können.
  • Lokale Infos aus lokalen Communities – Wenn in einer Webcommunity mit einer genauen lokalen Zuordnung eine Party oder ein Restaurant bewertet, beschrieben oder benannt wird, könnte man diese Infos auch in die lokale Suche mit einfliessen lassen. Ich denke da an Communities wie www.qype.com

Der Trend der Suchmaschinen in diesem Bereich lässt sich derzeit gut abschätzen – Kooperationen mit einzelnen Branchenbüchern sind bereits aktiv (zB.: Yahoo mit DasÖrtliche Service- und Marketinggesellschaft mbH) und Google arbeitet mit Hochdruck an der Auswertung und Kategorisierung der Adressen in Verbindung mit den Inhalten aus dem eigenen Index bei der hauseigenen lokalen Suche. Auch erkennbar ist, dass kleinere, spezialisierte lokale Guides auch in Zukunft ein langes Leben in den Suchmaschinen haben werden, da man davon ausgehen kann, dass die Suchmaschinen nur bis zu einem gewissen Level herunter Kooperationen eingehen werden. Das heisst, ein lokales Verzeichnis für die besten Biergärten im Münchner Raum mit ausreichenden Hintergrund-Information zu diesen Lokalitäten, wäre eine gute Investition in die Suchmaschinen-Zukunft 🙂 …und da sich die Schober AG auch mit dem Geomarketing beschäftigt, ist dies sicher ein heißer Übernahme – Kandidat für investitionsfreudige Suchmaschinen-Betreiber.

Zum Schluss noch ein Veranstaltungs-Tipp: Kompetenzforum Geomarketing am 13. und 14. September 2006 im ehemaligen Deutschen Bundestag in Bonn. Sicher ein Pflichttermin für alle die den Trend um den Kampf der Relevanz weiter verfolgen wollen.

Über Uwe Tippmann

Ich bin jung, dynamisch und motiviert - gepaart mit der Flexibilität eines Kaugummis. Meine Erfahrungen basieren auf der Tatsache in den letzten 10 Jahren keinen Tag verpasst zu haben, den Rechner aus zu lassen. Manch einer bezeichnet mich als netzbessessen oder tastensüchtig andere kennen mich als zielstrebig und erfolgsorientiert und wieder andere kennen mich gar nicht :)
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