Die Myrtillus-Beere

Bei der Harmonisierung meiner Keyword-Datenbank stolpere ich hin und wieder über statistische Unebenheiten, die ggf. manuell bereinigt werden müssten. Dabei viel mir auf, dass die Nachfrage nach Myrtillus-Beeren im November sprunghaft nach oben geschossen ist. Nach ein wenig Recherche fand ich heraus, dass es sich dabei um den lateinischen Namen der Heidelbeere, Blaubeere bzw. Schwarzbeere handelt. Die getrocknete Bestandteile / Extrakte der Myrtillus-Beere werden oft in Vitaminpräparaten und Nahrungsergänzungspülverchen und Kapseln verwendet. Evtl. ging dieser Trend bislang an mir vorbei, jedoch kann ich mir vorstellen, dass aufgrund der bevorstehenden Winterkälte die Leute verstärkt nach derartigen Aufbau-Pillen suchen. Was jetzt jedoch so besonderes an Wirkung der getrockneten Heidelbeere sein soll, ist mir bislang noch unklar, denn schliesslich gibt es unzählige belebende Vitamin-Ergänzungen, die wesentlich mehr beworben werden. Bleibt die Frage offen, ob diese ominöse Myrtilbeere eventuell irgendwo in den Medien diskutiert wurde, um eine derartige Nachfrage zu generieren? Update: Ein wenig Recherche zum Thema brachte mich zu einem Artikel, der dem Mythos um den Wirkstoff Anthocyan, der bei der Myrtillus Beere in besonders ausgeprägtem Maße vorhanden sein soll, wissenschaftlich recherchiert, auf den Ursprung geht. Dabei stellt die Autorin heraus, dass es sich lediglich um einen wasserlöslichen Pflanzenfarbstoff (E163) handelt. Der menschliche, lebende Körper kann jedoch diesen Farbstoff (isoliertes Anthocyan) gar nicht in ausreichendem Maße für sich verwerten. Somit ist es förderlich weiterhin Obst und Gemüse zu sich zu nehmen und sich nicht direkt mit mexikanischen Mytrillus Kapseln voll zu stopfen. Neben der Heidelbeere ist der Wirkstoff auch besonders intensiv in Weintrauben (blau) und Auberginen vorhanden.

Über Uwe Tippmann

Ich bin jung, dynamisch und motiviert - gepaart mit der Flexibilität eines Kaugummis. Meine Erfahrungen basieren auf der Tatsache in den letzten 10 Jahren keinen Tag verpasst zu haben, den Rechner aus zu lassen. Manch einer bezeichnet mich als netzbessessen oder tastensüchtig andere kennen mich als zielstrebig und erfolgsorientiert und wieder andere kennen mich gar nicht :)
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22 Antworten zu Die Myrtillus-Beere

  1. mt sagt:

    Es handelt sich um eine Anzeige in der BWZ, der Fernsehbeilage von WAZ, WR und noch ein paar anderen Zeitungen.

    ciao, Mario

  2. Uwe Tippmann sagt:

    cool, danke für den Scan. Das Suchvolumen nach dieser Beere überdurchschnittlich und reiht sich derzeit in der Top 1000 auf Platz 218 direkt hinter „geschenke“. Ich bekomme nennenswerten Traffic aus der Serps ab Platz 40… daher ist der Zeitungsartikel schon mal ein guter Start, ich vermute jedoch ein noch reichweiten-stärkeres Medium dahinter… evtl. die Apotheken-Rundschau oder eine Zeitung die ihre Zielgruppe sehr sehr gut getroffen hat.

  3. Claudia sagt:

    Hallo Uwe, danke für`s Verlinken. Ich habe mich bereits gewundert, warum sich der Traffic auf meiner Seite in den letzten fünf Tagen etwa verzehnfacht hat. Dass es um den Myrtillus-Artikel geht, war mir schnell klar – allerdings nicht, dass ich gerade jetzt im November den Nerv getroffen habe und da in ein quasi „offenes Wespennest“ gestochen habe. Der Artikel war bei uns in der Fernseh-Zeitschrift rtv, genauso wie seinerzeit die Werbung für Süßgras-Kapseln…
    Günter Jauch vermute ich jetzt mal nicht so sehr als Urheber der Nachfrage, weil die Suchwörter schon ganz gezielt nach der „mexikanischen“ Myrtillus-Beere suchen…

  4. Uwe Tippmann sagt:

    Also bis auf diesen Beitrag in der Fernsehprogramm Beilage scheint es in der Tat keine großartig anderen Nennungen gegeben zu haben. Hat zufällig jemand den Artikel in der Apotheken-Rundschau gesehen?… da könnte ich mir vorstellten wird auch großes (Such)-Interesse hergestellt.

  5. Sylvia sagt:

    Hallo,

    Du hast mich davor bewahrt, meinen beiden Eltern die gewünschte Großpackung zu Weihnachten kaufen zu müssen, danke!

    Gruß, Sylvia

  6. Michael+Christa sagt:

    Danke für diesen Artikel. Meine Frau wahr schon in 3 Apotheken und wollte kaufen. Jetz sind wir bei Google auf deinen Artikel gestossen. Heut zu Tage nennt man das Networkmarketing und es funktiniert scheinbar.
    Vielen Dank Michael

  7. Walter Calpe-Alicante sagt:

    Hallo
    gut zu erfahren mal wieder auf irgendwelche cleveren verkaufsmaschen reinzufallen.
    nur schade das mein vater nach 5 schlaganfällen
    durch anzeigenwerbung einer fernsehzeitung nicht glauben kann keine mexicanischen blaubeeren essen zu können um vieleicht doch länger zu leben
    traurig..

  8. Gisela u. Helmut sagt:

    Danke für die Aufklärung. Unser Apotheker kannte es
    nicht, hat uns stattdessen – Wu wei zi -Schisandra N
    als gleichwertig empfohlen.Bedauerlich, daß wir nicht früher Aufklärung im Internet gesucht haben.
    Wir hoffen, das Zeug wird uns nicht schaden

  9. Uwe Tippmann sagt:

    Matthias hat den Trend nun auch entdeckt und widmet sich unter dem Namen MK-Vital nun auch dem Thema Myrtillus Beeren unter dem gleichnamigen Projekt http://www.myrtillus-beeren.de – vielleicht finden dort bezugswillige Personen bald die passenden Shop-Möglichkeiten.

  10. Jörg sagt:

    Hallo Uwe,
    ich finde Deine Aktivitäten einfach klasse. Gegen den Internet – und Werbemüll müssen wir alle zusammenhalten. Ich habe eine Anzeige in der Apothekenzeitung gelesen.Gewaltige Aufmachung:“Myrtillus-Beere-das perfekte Bio-Putzmittel für die Afern.“Sensationelle Neuigkeit von den Wissenschaftlern der berühmten Tufts-Universität.

  11. Waldemar sagt:

    Hallo Uwe,

    hab hier eine großformatige Anzeige aus der Glücksrevue Nr. 44/06 S.34 mit der selben Überschrift, wie Jörg sie beschreibt.

    Da meine Mutter mehrere gesundheitliche Probleme hat, hat sie sich diesen Artikel resp. Anzeige rausgeschnitten. Nur scheint dieses Aderputzmittel nicht viel mehr als Farbstoff zu sein…

  12. Joachim sagt:

    Hallo Uwe,

    bin auch durch den Artikel „Myrtillus Beere“ das perfekte Bio-Putzmittel für die Adern“ aufmerksam geworden, hatte aber schon von Anfang an so gewisse Zweifel. Diese sind nun bestätigt worden. Also auch „unsere Apotheker“ haben mehr ihren Profit im Auge als die Gesundheit der Menschen. Wir leben halt im „Turbo“-Kapaitalismus, da können sich Ärzte und Apotheker auch nicht dagegen wehren.

  13. Olaf sagt:

    Hallo Uwe und alle anderen,
    da hat doch tatsächlich mal wieder so ein Pharmariese ganz geschickt eine Werbekampagne in die Welt gebracht. Ich habe eine Anzeige in der Freizeit-Revue Nr 46 in die Finger bekommen, in der dieses ‚Bio-Putzmittel für die Adern‘ beworben wird. Ganz geschickt wird hier der ‚dumme‘ Leser an der Nase herumgeführt und Glauben geschenkt, daß nur dieses Mittel für eine Abhilfe sorgt.
    Man kann also solche Werbekolumnen, in denen sehr VIELE Experimente an diversen Universitäten und sonstigen Labors angeführt werden, gleich in den Ofen schieben; denn diese zielen nur darauf hin, den Leser zu desinformieren, um sein Produkt an den Mann/Frau zu bringen.

  14. Matthias sagt:

    Ich bin der von Uwe genannte Matthias (der auch Myrtillus-Beeren-Kapseln auf den Markt gebracht hat) und möchte die Diskussion mit einigen Hintergrundinfos ergänzen.

    Dass Anthocyane auch als E163 zugelassen sind erlaubt keine Aussage über Bioverfügbarkeit oder Wirksamkeit. Pflanzenfarbstoffe (z.B. Beta-Karotin, Lutein etc.) verfügen über E-Nummern, wenn Sie als Zusatzstoffe für Lebensmittel zugelassen sind, Zusatzstoffe sind also nicht per se gut oder schlecht.

    Um Aussagen über die Bioverfügbarkeit eines Stoffes zu machen wird üblicherweise die Konzentration dieses Stoffes im Blut oder Urin nach oralem Verzehr gemessen. Wenn dabei niedrige Werte gemessen werden, bedeutet das jedoch nicht, dass dieser Stoff nicht wirksam ist bzw. vom Körper nicht verwertet werden kann. Viele Stoffe, wie auch die Anthocyane, unterliegen dem Stoffwechsel und werden im Körper metabolisiert (umgewandelt). Zur Metaboliserung von Anthocyanen gibt es mittelweile einige Studien, z.B. ‚Anthocyanin metabolites in human urine and serum‚ die zusammenfassen: ‚Conjugation probably affects the biological activity of anthocyanins and these metabolic products are likely in part responsible for the reported health benefits associated with the consumption of anthocyanins‘.

    Ich habe selbst ausführlich in entsprechenden Datenbanken (NCBI) recherchiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass Heidelbeeren in der Tat einen besonderen gesundheitlichen Wert besitzen. Jeder kann sich die Mühe machen, die Zusammenfassungen der Studien (nicht nur an der Tufts University wurde über Anthocyane geforscht) zu lesen und sich selbst eine Meinung vom gesundheitlichen Potential der Heidelbeere zu bilden. Auch der Altersforscher und Biologe Prof. Elliott Blumenthal empfiehlt in seinem Vortrag ‚The Biology of Aging‘ die Ernährung betreffend: ‚EAT LOTS OF BERRIE PRODUCTS‘. Natürlich ist nicht nur die Heidelbeere gesund, auch andere Beerenfrüchte besitzen sicherlich ähnliches Potential, da Nahrungsergänzungsmittel auf Heidelbeerbasis am gebräuchlichsten sind (und wissenschatfliche Studien meist mit standardisierten Inhaltsstoffen durchgeführt werden) gibt es zu Anthocyanen aus Heidelbeerextrakt nun mal die meisten Studien.

    Nahrungsergänzungsmittel mit entsprechenden Inhaltstoffen sollten niemanden dazu verleiten, die sonstige Ernährung zu vernachlässigen (die meistem Verwender von Nahrungsergänzngsmittel achten generell auf ihre Ernährung). Jeder sollte häufig Beeren und andere gesunde Nahrungsmittel essen. Nahrungsergänzungsmittel sind eine bequeme (viele Menschen sind halt bequem) Möglichkeit sich regelmäßig mit bestimmten (konzentrierten) Nährstoffen zusätzlich (ergänzend) zu versorgen. Nicht mehr (also keine Wundermittel) aber auch nicht weniger.

    Ein anderes Thema ist die Art des Marketings für entsprechende Produkte. Dass es dabei nicht immer seriös und transparent zugeht ist wohl offensichtlich. Meine Philosophie ist es, Interessenten genau zu sagen, was (der hochwertige Heidelbeerextrakt mit 25% Anthocyananteil) und wieviel (50mg pro Kapsel) in meinem Produkt enthalten ist. Natürlich verdiene ich damit mein Geld und habe ein Interesse am Verkauf der Kapseln, ich beschreibe aber offen und detailliert was ich verkaufe, damit jeder die Möglichkeit zum Vergleich hat.

  15. Winfried Kocher sagt:

    Hallo Uwe,

    mein Arzt hatte bei mir etliche Verkalkungen festgestellt.

    Die Auswirkung dieser Verkalkungen habe ich schon längere Zeit bemerkt.

    Nach 5 – 10 Minuten schnellem Gehen hatte ich jedesmal große Atemnot,

    Dann habe ich 3 Monate die Myrtillusbeere eingenommen. Täglich 4 Kapseln.

    Heute kann ich 30 Minuten schnell gehen und habe keine Probleme.

    Ich bin von der Wirkung dieser Schwarzbeere überzeugt.

  16. Pingback: Geheimnisvolle Schwarzbeeren - vital-Genuss.de - …lieber besser leben :) Das Genuss-Blog für alle Sinne

  17. Timm Cornelia sagt:

    Es ist der beruehmte satz, der Glaube versetzt Berge. Warum lassen wir nicht jeden selbst entscheiden an was er gerne glauben moechte. Ich fuer meine Person suche immer noch eine allheilmittel fuer meine hohen Triglyceride -Werte aber keine chemische Keule. Ich habe schon alles chemische probiert, es ist immer das gleiche, die Nebenwirkungen sind enorm. Und wenn es helfen soll, werde ich es auch auf natuerliche Basis ausprobieren. Vielen Dank

  18. Matthias Conradi sagt:

    was ist denn mit der Radioaktivität der Beeren in
    Europa nach Tchernobyl. Die Halbwertzeit der radio-
    aktiven Produkte die 1986 hier abregneten betrugen
    doch tausende von Jahren , oder ?
    Wenn man ganz unten bei der Schwarzbeeranzeige die
    letzte Zeile liest steht da der Urheber der Anzeige
    mit Adresse in der Karibik .Solche Adressen finde ich alarmierend .Was ist eigentlich mit dem franz.
    Arzt der meinte 90% seiner Patienten wären von Tinni
    tus befreit worden. hat den mal jemand recherchiert?

  19. Alle Krankheiten kommen von dem, was man sich in seinem Mund reinstopft und dann sucht man nach der Wunderpille, die alles wiedergutmachen soll. Es ist nicht einfach, die Regeln des natürlichen Lebnswandeln einzuhalten, aber wer wirklich will, schafft es und es ist Gewinn, kein Verzicht. Gewinn körperlicher Fitness und Wohlbehagen.

  20. Evelin sagt:

    Hallo,
    ich bin weder durch Anzeigen noch sonstige Werbungen auf diese Beeren gekommen, sondern durch einen Taxifahrer aus dem Orient, in dessen Wagen ich mit bösartigem Husten und Schnupfen auf dem Weg zum Arzt saß.
    Hoffentlich treffe ich diesen mal wieder, um ihm meinen tiefempfundenen Dank auszusprechen!!!
    Im Internet habe ich einen preisgüstigen Händler gefunden und nehme nun seit 9 Monaten morgens und abends seine Kapsel (Inhalt 180 Stück zu 17,95@ =
    3 Monate!!!) und hatte diesen Winter nicht einmal den Anflug eine Erkältung, wache nicht mehr auf durch Wadenkrämpfe, fühle mich sehr viel ausgeglichener und ruhiger und habe seit der letzten Blutuntersuchung vor 4 wochen ein nie dagewesenes Vorzeige-Blutbild lt. meinem Hausarzt, der inzwischen meine Erfahrungen an andere Patienten weitergibt.
    Es ist nicht alles schlecht, was natürlich ist …

    Noch Fragen?

    Gruß aus Wuppertal, Evelin W.

  21. Helga Theis sagt:

    Mich interessiert, welche Kapseln Evelin kauft (scheinen ja recht günstig zu sein). Kommentar vom 22.1.08
    Ich selber möchte es einfach ausprobieren, weil ich die Mittel, die ich derzeit (Cholesterin) einnehmen muss, sehr viele Nebenwirkungen haben können. Übrigens habe ich diesen Kommentar mit großem Interesse gelesen (natürlich, weil er positiv ist und ich immer Produkte aus der Natur den Hammermedikamenten vorziehe).

  22. Christa Babette Ostertag sagt:

    queridos amigos,
    da ich in Mexiko lebe und meine Mutter mir auch den „Bio-Putzmittel für die Adern“-Artikel ausgeschnippelt hat, heuer im Frühjahr (mit regelmässiger Erscheinung im „Rothenburger Sonnatgsblatt“), hab ich im Internet folgendes gefunden:

    Also, der blaue Wirkstoff ist also auch in Roten Beeten enthalten, neben Blaubeeren,
    die übrigens hier in Mexiko etwas extrem seltenes und völlig „exotisches“ sind!!! (Man kann sie in teuren Supermärkten zu verhältnismässig hohem Preis erstehen, meistens nicht gerade frisch…)
    Trotz Tschernobyl, also ich würd einfach zur Sommerszeit soviel Schwarzbeeren essen wie man lustig ist…hat schon mal jemand recherchiert WOHER die Beeren wirklich kommen (vielleicht sind sie ja aus der russischen Taiga!). Aus MEXIKO sind sie mit Sicherheit nicht!!
    saludos, Christa

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