23andme – der Anfang vom Ende der Persönlichkeit?

Der Plan eine Gendatenbank aufzubauen ist nicht neu, diese aber für jedermann intelligent durchsuchbar zu machen ist der Plan hinter 23andme. Die Firma, welche unter anderem unter der Leitung von Anne Wojcicki geführt wird, verkauft nun seit kurzem ihre DNA-Kits auch in Europa.

Dabei ist jedem möglich sich für US$ 999,00 + US$ 45,00 Versand einen DNA Kit zu bestellen. Dieser beinhaltet alles Notwendige, um eine verwertbare Speichelprobe abzugeben, welche von der U.S. Firma Illumina analysiert und ausgewertet wird. Das Resultat ist ein Chip mit knapp 600.000 einzelnen Informationen zur eigenen DNA (zu Deutsch DNS – Desoxyribonukleinsäure), welche dann in der Datenbank von 23andme aufgeschlüsselt dargestellt und intelligent durchsuchbar gemacht werden soll.

Sinn der Aktion ist es mehr über seine DNA herauszufinden und dabei zu erfahren, ob man evtl. mit einem anderen Menschen im weitesten Sinne verwandt ist. Doch auch medizinisch lassen sich die Daten verwerten und nach bekannten Erberkrankungen scannen. Das Verfahren zum Erfassen der Daten zielt dabei gezielt auf die Bereiche der Herkunft und Abstammung, vererbare Charakterzüge und genetisch bedingten, körperlichen Merkmalen ab. Dabei unterscheidet sich dieses Verfahren von der forensischen Datenerfassung  vom FBI und kann laut 23andme nicht direkt mit der CODIS Datenbank vom FBI abgelichen werden.

Klingt ansich ja alles sehr plausibel und es gab ja in der Geschichte schon genügend Größen, welche einen ähnlichen Plan, nur eben mit anderen Zielen verfolgten. Bislang ist eben noch niemand auf die Idee gekommen, diese Technologie für sozial wertvolle und medizisch aufklärende Zwecke in der breiten Maße zu etablieren. Vielleicht deswegen, weil niemand naiv genug war zu glauben, dass Menschen freiwillig dazu bereit sind ihre innerste Identität einem kommerziellen Unternehmen anzuvertrauen.

An dieser Stelle, will ich kurz erwähnen, dass meine Glückszahl die 23 ist und ich ein Fan der Illuminaten bin.

Um die Datensammlung zu starten verschenkt 23andme 1000 DNA Kits an die Teilnehmer der zur Zeit stattfindenden Weltwirtschaftskonferenz in Davos. Bei dieser Veranstaltung wimmelt es von bekannten Persönlichkeiten, welche, sofern sie mitmachen, eine gute Datenbasis liefern müssten. Da Anne Wojcicki, die Frau von Google Co-Founder Sergey Brin ist, kann man auch davon ausgehen, dass 23andme am Google Campus beworben wird und vielleicht ist man ja mit einem bekannten Google Mitarbeiter verwandt… vorausgesetzt man will das wissen.

Meiner Auffassung nach grenzt die Kombination von 23andme, Google und Illumina schon sehr an eine brillante Hollywood-Story, wenn es doch nur nicht so verdammt real wäre…

Über Uwe Tippmann

Ich bin jung, dynamisch und motiviert - gepaart mit der Flexibilität eines Kaugummis. Meine Erfahrungen basieren auf der Tatsache in den letzten 10 Jahren keinen Tag verpasst zu haben, den Rechner aus zu lassen. Manch einer bezeichnet mich als netzbessessen oder tastensüchtig andere kennen mich als zielstrebig und erfolgsorientiert und wieder andere kennen mich gar nicht :)
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2 Antworten zu 23andme – der Anfang vom Ende der Persönlichkeit?

  1. Loewenherz sagt:

    Du bist nicht der einzige Fan der 23, wie du an meiner Website sehen kannst 🙂 Und die Sache mit der eigenen DNA hat Google ja schon länger im Fokus – irgendwann wird es so günstig, dass jeder mitmacht, der auch seine Gedanken ins Netz stellt…

  2. sebastian sagt:

    Ein sogar größeres Angebot hat eine neue Europäische Firma mit dem Namen „Gene Planet“… die können eine bis zum 4x genauere Geneticization durchführen.

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